em. Professor für Banking, ehem. Direktionsmitglied Schweiz. Nationalbank

Urs Birchler ist ein Spezialist der Finanzbranche: Er arbeitete als Professor am Institut für Banking und Finance an der Uni Zürich und war Direktionsmitglied der Nationalbank. Er tritt regelmässig in den Medien auf und gilt als pointierter und unkonventioneller Kommentator.

Urs Birchler (1950) war von 2009 bis zu seiner Emeritierung im Januar 2016 Professor für Banking am Institut für Banking und Finance der Universität Zürich. Zuvor, von 1980-2009 arbeitete Birchler beider Schweizerischen Nationalbank, die längste Zeit als Direktor der Organisationseinheit „Finanzstabilität“. Als solcher vertrat er die SNB im Basler Ausschuss für Bankenaufsicht und war Mitinitiator und erster Vorsitzender von dessen Research Task Force. Ausserdem war er Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Arbeits- und Expertengruppen. Er wirkte masssgeblich mit an zahlreichen Gesetzesvorlagen im Banken- und Finanzbereich.

Neben seiner berufsbegleitenden Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten im Inland (St. Gallen, Bern, Lausanne) und Ausland (Leipzig) sowie einem Forschungsaufenthalt bei der Federal Reserve Bank of Richmond (VA) verfasste er zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften. Diese reichen von finanztechnischen Beiträgen bis zu interdisziplinären Versuchen wie "Ökonomische Vertragstheorie in der Deutschen Literatur". Sein Lehrbuch zur Informationsökonomie (2007, zusammen mit Monika Bütler) gilt heute noch als Standardwerk.

Als gefragter Experte nimmt Birchler immer wieder pointiert Stellung zu aktuellen Fragen der Finanzwelt. Er ist in den Medien präsent und ist Mitinitiator und regelmässiger Autor im Schweizer Wirtschaftsblog batz.ch. Er ist parteiungebunden und gilt als neutraler, sachlicher, wenn auch pointierter und gelegentlich unkonventioneller Kommentator. Seine Spezialität ist die Vermittlung konzeptionell und analytisch anspruchsvoller Themen in den Bereichen Geldwesen, Banken, Finanzen, Informationsökonomie und Spieltheorie. Er hat seine Kenntnisse immer wieder auch einem breiteren Publikum zugänglich gemacht(Kinderuniversität Zürich, Seniorenuniversität, öffentliche Vorlesungen, Vorträge an Schulen).

Birchler ist ferner geistiger Vater (zusammen mit Barbara Ellenberger) der "Dramatischen Konferenz". Bei dieser Konferenzform entwickelt sich eine fachliche Diskussion entlang eines Handlungsstrangs, der Spannung und Konzentration erzeugt. Ein Beispiel ist "Cash on Trial" (November 2015 in Zürich). Die theatralische Inspiration erhielt er aus der Beteiligung am preisgekrönten interaktiven Theaterprojekt "Trilogie des Geldes" (Regie: Claudia Brier), das auch an den Zürcher Festspielwochen 2015 gezeigt wurde.

Birchler bleibt nach seiner Emeritierung Präsident von SUERF, eines seit 1964 bestehenden europäischen Netzwerks von Notenbanken, Akademikern und Praktikern. Ferner unterrichtet er weiterhin an der Universität Zürich und an der Fernuni Schweiz.

Birchler ist verheiratet und hat drei Kinder.